Immobilien Basics

In diesem Artikel möchte ich dir ein paar Standard Begriffe erklären, die im Zusammenhang von Immobiliengeschäften immer wieder auftreten. Es ist daher sehr wichtig, dass man sie versteht und ggf. im Bedarfsfall immer wieder nachschlagen kann.

A
Abschreibung
Die Abschreibung bezeichnet den Wertverlust einer Immobilie. Je nach Baujahr können verschiedene Beträge steuerlich gemacht werden:

– Bei einem Baujahr < 1920 werden 2,5% angesetzt bei einer Laufzeit von 40 Jahren.
– Bei einem Baujahr > 1920 werden 2,0% angesetzt bei einer Laufzeit von 50 Jahren.

Laut Steuerrecht verliert das Grundstück nicht an Wert, deshalb ist die Bemessungsgrundlage für den Abschreibungsbetrag der Gebäudeanteil ohne Grundstückswert.
B
Bodenrichtwert
Der Bodenrichtwert beschreibt den amtlich ermittelten Wert eines Grundstücks. Er dient als Basis für Bemessung der zu zahlenden Steuer. Der Bodenrichtwert ist bei den Gemeinden / Ämtern öffentlich zugänglich.
Bruttorendite
Die Brutto Rendite errechnet sich aus der jährlichen Kaltmiete durch den Kaufpreis. Der Marktdurchschnitt liegt aktuell bei 4%.
E
Energieausweis
Der Energieausweis gibt Auskunft über die Energieeffizienz und wie hoch die anfallenden Energiekosten sind.

Achtung: Mit dem neuen Gesetz ist der Eigentümer seit November 2020 nun verpflichtet, dem Ausweisersteller korrekte Daten zu übermitteln.
F
Fälligkeitsmitteilung
Die Käufer einer Immobilie erhält die Fälligkeitsmitteilung vom Notar, wenn alle gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Der Kaufpreis muss dann innerhalb einer vertraglich festgelegten Frist an den Verkäufer überwiesen werden.
G
Grunderwerbsteuer
Beim Kauf einer Immobilie wird diese Steuer fällig.Für jedes Bundesland werden verschiedene Steuersätze erhoben – am günstigsten sind die Bundesländer Bayern und Sachsen mit 3,5%. Am teuersten wird es mit 6,5% z.B. in NRW, Thüringen und Schleswig-Holstein.

Achtung: Das Eigentum geht erst auf den Käufer über, wenn das Finanzamt den Erhalt der Grundsteuer bestätigt hat und die Umschreibung im Grundbuch erfolgt ist.
Grundschuld-bestellung
Der Eigentümer willigt bei der Grundschuldbestellung ein eine Grundschuld in das Grundbuch eintragen zu lassen. Dies ist ein durch einen Notar ausgelöster Vorgang. Die erforderlichen Unterlagen werden an das Grundbuchamt weitergeleitet.
Grundsteuer-bescheid
Der Steuerschuldner erhält einen schriftlichen Bescheid, welcher die Grundsteuer für das entsprechende Kalenderjahr festsetzt.
I
Instandhaltungs-rücklage
Die Instandhaltungsrücklage bezeichnet den monatlichen Teil der Nebenkosten, welcher gebildet wird um Reparaturen des Gemeinschaftseigentums bezahlen zu können. Gibt es einen Sanierungsbedarf, wird in der Eigentümerversammlung darüber entschieden, wie dies umgesetzt werden soll.
J
Jahresabschluss
Der Jahresabschluss ermittelt ob das Objekt Gewinn oder Verlust erwirtschaftet, d.h. ob man dabei einen positiven oder negativen Cashflow hat. Gewinne sind sofern die Immobilie im privaten Bestand gehalten wird, mit dem persönlichen Einkommensteuersatz zu versteuern. Bei der Einkommensteuererklärung wirken sich hingegen Verluste steuerlich mindernd aus.

Achtung: Bei der Vermietung oder Verpachtung einer Immobilie sollte immer eine Gewinnerzielungsabsicht vorhanden sein, da sonst das Finanzamt von Liebhaberei ausgeht und das Ansetzen von Kosten steuerlich nicht anerkennt.
M
Mietervorkaufsrecht
Möchte der Besitzer eine Wohnung in einem Haus nach Aufteilung diese veräußern, erhält der Mieter das vorrangige Recht diese Wohnung erwerben zu können. Die preislichen Konditionen unterscheiden sich hierbei nicht zu regulären Interessenten.
Achtung: Das Mietervorkaufsrecht hat eine befristete Gültigkeit von zwei Monaten.
N
Nettorendite
Bei der Nettorendite wird die zu erzielende Jahresnettokaltmiete zu den Kauf- und allen zusätzlich anfallenden Kosten ins Verhältnis gesetzt. Sie wird üblicherweise in Prozent angegeben. Bei Immobilien stellt eine Nettorendite in Höhe von 4% einen guten Ertrag dar.
R
Rendite
Die Rendite beschreibt das Verhältnis von eingesetztem Kapital und den Kosten. Abhängig davon ob man Kostenarten betrachtet spricht man von Brutto- oder Nettorendite. Siehe hierzu auch die Einträge für Bruttorendite und Nettorendite.
Restschuld
Die Restschuld ist der verbleibende Finanzierungsbetrag eines Immobiliendarlehens, welcher nach Ablauf der Zinsbindung besteht.
S
SCHUFA
Die Abkürzung steht für Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung.
Folgende Daten werden bei der SCHUFA gespeichert:
– Kontaktdaten wie Name und Anschrift
– Art und Zahlungsbedingungen bei Kreditverträgen
– abweichendes Zahlungsverhalten, bei Forderungen gegenüber dem Gläubiger
– Angaben aus öffentlichen Verzeichnissen, z.B. ausgeschriebene Haftbefehle
Sonderumlage
Entstehen Kosten, welche die vorhandenen Rücklagen übersteigen und für die Instandhaltung notwendig sind, wird eine Sonderumlage für diesen Posten gebildet. Diese Kosten werden dann anteilig gemäß Verteilungsschlüssel auf die Besitzer umgelegt. In der Eigentümerversammlung wird der Entschluss gefasst, ob die einzuzahlenden Beträge in monatlichen Raten oder in einem Betrag bezahlt werden müssen.
T
Tilgungsplan
Die Finanzierung einer Immobilie umfasst immer einen Tilgungsplan. In diesem sind die Laufzeit und die monatlichen Beträge definiert, welche sich aus der Tilgung und den Zinsen ableiten.
U
Umlage
Die Umlage bezieht sich auf die anfallenden monatlichen Kosten und ob diese auf den Mieter umlegbar sind oder nicht. Kosten welche auf den Mieter umlegbar sind z.B. Heizung, Wasser oder Müllabfuhr. Nicht umlegbare Kosten sind zum Beispiel Posten wie Instandhalts- oder Reparaturkosten.
V
Vergleichsmiete
Die Vergleichsmiete wird bei gewünschten Mieterhöhungen herangezogen. Hierzu wird mit einer Wohnung in ähnlicher Beschaffenheit bezüglich Gegend, Größe (Zimmer und Quadratmeter) und der Ausstattung verglichen.
Versammlungs-protokoll
Ein Dokument zum Ablauf und den Beschlüsse einer Eigentümerversammlung. Diese werden in dem Versammlungsprotokoll schriftlich festgehalten und im Nachgang an die Eigentümer verteilt.
W
WEG
Die Abkürzung für Wohnungseigentümergemeinschaft. In dieser Gemeinschaft ist der Umgang mit dem Gemeinschaftseigentum geregelt. Ein Beispiel hierfür wären die Instandhaltungsarbeiten – in welchem Zeitraum man die Fassade eines Gebäudes streichen muss.
Werbungskosten
Bezeichnen die Kosten welche bei der Vermietung und Verpachtung entstanden sind. Dazu gehören z.B. Reise- und Bewirtschaftungskosten. Diese Kosten sind steuerlich voll abzugsfähig.