Der Mietendeckel wurde vom Verfassungsgericht gekippt und hat laut Branchenverband den Bau und die Modernisierung von Wohnungen in Berlin um Jahre zurückgeworfen. Anpassungen auf Investitionsentscheidungen benötigen entsprechend Zeit und können nicht sofort umgesetzt werden. Davon abgesehen ist das Vertrauen in die Politik verloren gegangen. Kenner vermuten, dass man durch den Mietendeck mindestens zwei Jahre bezüglich Investitionen verloren hat.
Mieter müssen mit Nachzahlungen rechnen
Wegen des Deckels und damit verbundener Einnahmeverluste wurden viele Neubauprojekte gestoppt oder nach Brandenburg verlegt. Über die gesamte geplante Laufzeit des Deckels bis 2025 rechnete der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) mit einem Minus beim Investitionsvolumen seiner Mitglieder von 4,5 Milliarden Euro. Er hatte nur etwa ein Jahr Bestand. Es wird geschätzt, dass den BBU-Mitgliedern allein dadurch Mieteinnahmen von 100 bis 120 Millionen Euro verloren gingen. Mieter müssen jetzt mit Nachzahlungen rechnen.
Vonovia kündigt Verzicht auf Nachforderungen an
Kein Mieter muss sich wegen Nachforderungen Sorgen machen, denn einige kommunale und auch andere Gesellschaften wie Vonovia haben angekündigt, auf Nachforderungen zu verzichten. Zudem soll es bei Mietern in Notlagen individuelle Lösungen geben, etwa Ratenzahlungen oder Stundungen. «Es soll alles sozial abgefedert erfolgen. Niemand wird deswegen seine Wohnung verlieren.»
Die Vermieter informierten etwa im Internet über das Verfahren. Sie kämen in der Regel zeitnah auf betroffene Mieter auch direkt schriftlich zu.
Die Miete wurde seit November für rund 85 000 Wohnungen der BBU-Mitgliedsunternehmen reduziert. Durchschnittlich um 50 Euro im Monat.
Quelle: Berlin.de